Juni 10, 2018

Budapest Tagestrip mit Kind - Teil 1 - Markthalle, Freiheitsbrücke, Felsenkirche, Nostalgiestraßenbahn Tram Nr. 2 und die Margareteninsel

Jedes Jahr lockt die Traumstadt an der Donau Millionen an Touristen in ihr Herz. Die Stadt selbst ist vom Gefühl her und auch der Architektur Paris sehr ähnlich, romantisch und einfach bis heute geprägt vom Kaffeehaus Charme der K & K Monarchie.

Was ich jedoch ganz besonders toll finde ist, dass sie sich unglaublich viel des guten Alten bewahrt hat und doch nur so strotzt voller hipper Viertel und kreativer junger Moderne.
Und auch wenn ich in den letzten Jahren wirklich sehr viel von Europa angeschaut habe, ganz tolle Ecken entdecken durfte, so halte ich Budapest für eine der sehens- und besuchenswertesten Hauptstädte Europas die auch unbedingt auf eurer Bucketliste stehen sollte!
Reisen ist natürlich immer toll, doch gerade wenn man mit Kind unterwegs ist, plant man doch etwas anders und stellt sich als Eltern die Frage, wie man die unterschiedlichen Ansprüche und Wünsche von Erwachsenen und Kindern so unter einen Hut bekommt, dass alle ihren Tag genießen können, es nicht zu anstrengend wird, jedoch genügend Zeit zum Spielen und Toben bleibt. Da ich einige Jahre selbst in der Hauptstadt gelebt und gearbeitet habe und auch jetzt sehr oft mit Mann und Kind dort unterwegs bin, habe ich euch heute einen richtig schönen und erlebnisreichen Tag zusammen gestellt, der den kleinen viel Spaß macht und auch den Eltern die Möglichkeit gibt, die Stadt zu erkunden. 
Los geht es am Morgen natürlich mit einem ausgiebigen Frühstück im Hotel. Wir probieren eigentlich bei jedem Besuch ein anderes aus und haben es uns dieses mal im„AMBRA Hotel Budapest“ gemütlich gemacht - einem mitten im angesagten jüdischen Viertel gelegenen Boutique Hotel, mit gemütlichem Eingangsbereich das einen sich sofort wohl fühlen lässt und vor allem leckeren Frühstück. Neben dem Hotel kann man abends prima ausgehen, kleine Häppchen internationaler, nationaler und vor allem koscherer Köstlichkeiten probieren aber auch kulturelle Unterhaltung in einem der zahlreichen kleinen Bars genießen.

Unser Sohn hatte sich für den nächsten Tag gewünscht, die verschiedenen Verkehrsmittel aus zu probieren. Papa musste arbeiten und so haben wir beide uns einen Plan gemacht und sind auf Tour gegangen.

Die Stadt verfügt über ein gut ausgebautes Verkehrsnetz denn die Budapester selbst laufen nämlich wirklich nur sehr ungern zu Fuß. Dafür holt ihr euch am besten ein 10 er Ticket am Automaten. Die Tickets gelten für alle Verkehrsmittel wie U - Bahn, Straßenbahn, Busse und auch Schiffe der BKV Budapest gleichermaßen. Eine Fahrt kostet so nur 300 Forint, umgerechnet ca.1 Euro und ihr seid weit flotter unterwegs als mit dem Auto.

Morgens sind wir also mit der U Bahn Nr. 4 bis zum „Fövámtér“ (Hauptzollplatz) gefahren und dann etwa 100 Meter bis zur Großen Markthalle „Központi Vasarcsornak“ gelaufen. (Die Adresse lautet: Budapest 1093, Vamhaz krt. 1 bis 3.)
Der Markt ist einer restaurierten 3 etagigen neogotischen Halle mit über 180 Ständen mit frischen Früchten, Fisch im Untergeschoss, Fleisch und Wurstwaren in der ebenerdigen Etage und in der oberen Etage Souvenirs und Buffets untergebracht.
Viel interessanter finde ich allerdings das basilikaartige Gebäude das auf einer Stahlkonstruktion basiert und deren Fassade mit wunderschönen bunten, glasierten Ziegeln der Traditions Porzellanmanufaktur „Zsolnay“ eingekleidet ist. Die Ecken des Gebäudes zieren große Türme mit Säulen und Figuren.
Auch wenn es  hier generell etwas teurer ist als in herkömmlichen Geschäften oder kleineren Märkten, so ist das  Bummeln hier inmitten typischer ungarischer Spezialitäten sehr schön und nach einer leckeren Kirschverkostung haben auch wir uns wieder auf den Weg gemacht.
Direkt neben der Markthalle ist man auch schon an einer der 9 Budapester Brücken. Neben der „lánchid“, der berühmten Kettenbrücke, ist die sogenannte „szabadsaghid“, die erstmals 1896 erbaute und nach dem 2. Weltkrieg 1946 als erste der Budapester Brücken wieder erbauten Freiheitsbrücke die man sofort an ihrer grünen Farbe erkennt, meine absolute Lieblingsbrücke.

 
Ein besonderes Erlebnis für Kinder ist es, die 333,6 m lange von Nieten besetzte Stahlkonstruktion zu Fuß zu erkunden und so einfach über die Donau und ihre Schiffe zu spazieren.

Auf der gegenüberliegenden Seite, befindet sich vor einem das traditionsträchtige Luxus „Gellerthotel“ im Jugendstil mit dazugehörigem Thermalbad. Wenn ihr etwas  Zeit übrig habt, solltet ihr einen Besuch im Badebereich einplanen und ich verspreche euch, ihr werdet euch in eine ganz andere Zeit versetzt fühlen.  


Wir haben uns aber lieber die paar Meter auf den Gellertberg zur „Felsenkirche“ („sziklatemplom“) aufgemacht.

Sie verfügt über eine bis ins 19. Jhr. zurückliegende Geschichte und teils sehr düstere Vergangenheit. Sie war ursprünglich der Wohnort eines Heilers, verkam später jedoch zu einem sozial geächteten Schandfleck, bis sie durch Mönche ihre spätere Bestimmung fand.
Sie bauten sie nach französischem Vorbild von Lourdes aus und erweiterten sie später um ein Kloster. In der Zeit der kommunistischen Herrschaft zwischen 1951 und 1990 wurden die Mönche jedoch getötet, inhaftiert und das Innere der Höhle ausgeraubt und verwüstet. Der Eingang wurde mit einer 2 Meter dicken Betonschicht zugemauert dessen Reste bis heute sichtbar sind. Erst nach der politischen Wende wurde sie zurück in die Hände der Mönche gelegt und nach einer aufwendigen Restauration wieder dem Publikumsverkehr zugänglich gemacht. Das außergewöhnliche und geschichtsträchtige Bauwerk ist auf jeden Fall einen Besuch wert. Man bekommt am Eingang einen Audioguide in seiner Wunschsprache und kann die Kirche im Felsinneren zu Fuß erkunden.
Die natürlichen Gesteinsformen erzeugen ein echt faszinierendes Ambiente, dass durch die religiösen Elemente noch verstärkt wird.
Der Höhlenaltar wird bis heute für christliche Messen genutzt und ist einfach ein friedlicher und angenehm atmosphärischer Ort zum Sitzen und inne halten. Auch kann man hier wundervoll heiraten.
Danach sind wir wieder über die Freiheitsbrücke zurück gelaufen und haben dort Platz in der 2 er Straßenbahn, der sogenannten „Nostalgiebahn“ genommen.
Sie ist wirklich eine Fahrt wert, zählt sie doch laut der "National Geographic" zu den 10 schönsten Straßenbahnrouten der Welt. Bei der ca. 20 minütigen Fahrt von der „Közvágó Brücke“ bis zur „Margareteninsel“ (Jászai Mari tér - (Margit hid) kommt man aus dem Staunen gar nicht heraus.

Die Bahn fährt die ganze Strecke direkt am Pester Ufer der Donau und man hat einen ganz fantastischen Blick über das gegenüber gelegene Burgviertel. Die Straßenbahn passiert zudem das Parlamentsgebäude.
Hier kann man auch aussteigen wenn man es besichtigen möchte. (hier befindet sich z.B. die Krone Ungarns) und hält dann an der Endstation „Jászai Mari tér“.
Von hier ist man in nur 5 Minuten zu Fuß auf der Margareteninsel. Sie ist wirklich eine richtig grüne Oase inmitten der Donau und einer meiner persönlichen Lieblingsplätze.
Hier befindet sich nicht nur der höchste Springbrunnen Budapests, der mit einer Musikshow ausgestattet ist, ein kleiner Tierpark mit Streichelzoo, der Olympiapark und auch ein riesiges Freibad, das sogenannte „Palatinus-Strandbad“, (ein Thermalfreibad mit Wellenbad, Wasserrutschen und Freizeitanlagen. )
Es ist ganz toll an besonders heißen Tagen, also unbedingt Schwimmzeug mit nehmen. Zudem verfügt die Insel über mehrere richtig gut ausgestattete Spielplätze, die auch Geschwisterkindern in unterschiedlichen Altersklassen gerecht werden. Dazu Liegenwiesen im englischen Stil zum Relaxen, wunderschöne Rosenbeete, (die ganze Insel duftet zudem unwahrscheinlich gut nach Jasmin),
ein musizierender und als Weltkulturerbe geschützter Wasserturm der abends bunt beleuchtet ist, eine ganz tolle Freilichtbühne mit täglichen Vorstellungen, Restaurants und Kaffees,

Auch bei Sportlern ist die Insel sehr beliebt, denn rundherum führt ein Joggingtrack, der sowohl von den Joggern als auch Inlineskatern gut benutzt wird.
Kinder lieben ganz besonders die Möglichkeit, kleine 2-er oder 4- er Tretfahrzeuge aus zu leihen und damit die Insel zu erkunden. Es gibt aber auch Tuk Tuks sowie Elektroroller zum mieten.
Auf der Insel kann man gut und gerne mehrere Stunden verbringen. Ihr seht schon, in dieser pulsierenden Stadt findet wirklich jeder ein Plätzchen und wird ganz sicher seinen Tag genießen können ... 
falls ihr Fragen habt oder mehr Tipps möchtet, schreibt mir ruhig,
liebe Grüße, Eure Kessy
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