Juli 28, 2018

Danzig „Gdansk“ – Perle der Ostsee - die polnische Ostseeküste und die Dreiländerstädte Sopot, Gdynia – Kaschubien

Danzig trägt zu Recht ihren Namen „ Perle der Ostsee“ – jahrhundertelang war hier der größte polnische Ostseehafen und damit das reiche Handelstor nach Westeuropa und Übersee. Und auch heute ist die Innenstadt im Aufbruch. Während man hier vor ein paar Jahren hauptsächlich Einheimische oder nur wenige eher ältere Deutsche Touristen getroffen hat, wimmelt es mittlerweile von jungen modernen schwedischen, norwegischen und auch vielen deutschen Familien.

Auch wenn die großen Kreuzfahrtschiffe wie die AIDA hier anlegen, hat man nie das Gefühl das es überlaufen ist, da es sich super auf die "3 Städte" "Trójmiasto" Danzig - Sopot - Gdynia verteilt. Im Inneren von Danzig entstehen hochmoderne lichtdurchflutete Penthousewohnungen aber das ganz Besondere ist und bleiben die alten Speicherhäuser, die zum Teil zu 4 oder 5 Sternehotels umgebaut werden.
Was ich an der Stadt am meisten liebe, sind die zauberhaft winzigen Gassen, durch die man spazieren kann oder in einem der zahllosen winzigen Kaffees sich ein Plätzchen sucht.
Besonders kunstvoll gestaltet sind vor allem die herrlichen Türen im gesamten Bereich der Rechtstadt, bitte immer mit einem Auge nach oben durch die Stadt spazieren :)
Im Inneren der Stadt kann man auf dem Königsweg – der ältesten Achse des Mittelalter laufen, um in die „Główne Miasto“ die „herrliche Rechtsstadt“ zu kommen. Am Anfang steht das Hohe Tor (Brama Wyżynna), durch das einst schon die polnischen Könige einzogen.
Nun geht es weiter durch das Goldene Tor (Złota Brama), in die Langgasse (Ulica Długa).
Besonders schön finde ich den Neptunbrunnen – ein sehr beliebtes Fotomotiv und das Goldene Haus.
Sie sind bemerkenswerte Beispiele für die Kunst der polnischen Restauratoren, denn Danzig war im Laufe des Zweiten Weltkrieg zu 80 % zerstört.
Den besten Ausblick über die ganze Stadt habt ihr in der Langgasse vom 83 m hohen Turm des Rechtstädtischen Rathauses (ratusz glownego miasta ). Der Aufstieg lohnt sich wirklich um sich einen ganz wunderbaren Überblick über die Stadt verschaffen. Sehen die Häuschen von hier oben nicht herzallerliebst aus, wie winzige Miniaturhäuser?
Darin befindet sich auch das „Historische Museum“ über das „alte Danzig“, welches wir bei einem Besuch unserer Freunde gemeinsam angeschaut haben – sehr empfehlenswert.
Gegenüber sieht man auch eindrucksvoll die „Marienkirche (Kościół Mariacki), immerhin die größte Backsteinkirche des Ostseeraume (in etwa gleich groß wie die Münchener Frauenkirche). Sie wurde erbaut, um 25000 Menschen Platz zu bieten. Im Inneren ist die Kirche erstaunlich hell und wenig pompös. Gerade in der Sommerzeit finden hier viele Konzerte und Veranstaltungen statt. Ihre Aussichtsplattform liegt zwar höher als die des Rathauses, der Blick vom Rathausturm auf die Stadt ist jedoch viel besser.
Für mich ist aber die Frauengasse (Ulica Mariacka) mit ihren „Beischlägen“, den terrassenartigen Vorbauten der Häuser, die Lieblingsgasse schlechthin und mein Lieblingsplatz. Ehemals dienten sie dem Hochwasserschutz, wandelten sich aber zu Orten des blühenden Lebens.
Heute findet man im Unterbau meist kleine Bernsteinboutiquen und darüber Kaffees.
Gerade im Sommer wie auch jetzt in diesen Tagen ist es hier wunderbar kühl und auch eher leise und so kann man den talentierten Straßen Musikern lauschen, die hier klassische Musik auf Geige und Akkordeon vortragen und zudem in die Geschichte eintauchen, denn jede Fassade erzählt ihre eigene.

Charakteristisch sind in dieser Gasse die jeweiligen Vorbauten der Häuser, den jedes hat seinen eigenen selbst kreierten Wasserspeier, über den das Regenwasser abgeleitet wird. Aufgrund der Individualität und des Charmes wurden hier große Teile der "Buddenbrock"-Verfilmung gedreht. 
Von der Frauengasse kommt man nach nur wenigen Schritten durch das Frauentor zum bekanntesten Wahrzeichen der Stadt - dem weltberühmten Krantor.
Es ist ein Stadttor aus Backstein und Holz mit einer doppelten Kranfunktion. Seit 1993 schmückt ein Kranich (polnisch: żuraw) das Dach als Wetterfahne.
Daneben befindet sich jetzt das nationale „Maritim Museum“ bei dem man neben vielen Einblicken in das Seefahrtsleben auch die Funktionsweise des Krans anschaulich erklärt wird.
Man kann jetzt einfach ein wenig weiter nach links im Hafen spazieren und den Schiffen zu schauen oder sich ein leckeres Essen gönnen.
Schon von weitem sieht man die neue Klappbrücke.
Über sie gelingt man auf die andere Seite, wo man mit den Kindern den Schriftzug "GDANSK"
sowie das große Museumsschiff besichtigen kann.


Dahinter liegt der neue Hafen und viele, viele Strandbars. 

An einem Ort wie Danzig kommt man aber auch an der Geschichte nicht vorbei. Mit kleinen Schiffen kann man von der Innenstadt direkt zur „Westerplatte“ fahren, eine ca. 20 Minütige Fahrt zu der Halbinsel, wo durch den Beschuss durch das deutsche Schulungsschiff „Schleswig Holstein" am 1. September 1939 der zweite Weltkrieg seinen Anfang nahm.
Hier sind die Ruinen der völlig zerstörten Kaserne, Bunker und Denkmäler zu sehen. Anhand der zahllosen Gedenktafeln und Bildern kann man hier selbst die Geschichte erleben, aber auch den Kindern näher bringen.

Kinder fahren auch sehr gerne mit einem der „Piraten Holzschiffen“ oder Wassertretbooten bzw. den Kanus, die man hier im Hafen ausleihen kann.
Urlaub an der polnischen Ostseeküste ist nicht nur wunderschön sondern auch ganz besonders für Kinder geeignet.
Hier können die Mäuse jeden Alters etwas Tolles erleben oder einfach die unglaubliche Natur an einem der unzähligen langen Sandstrände und dem nur langsam tiefer werdenden Wassers genießen.
Dazwischen ein bisschen Retrocharme :) 
Wer neben dem Citybummel auch etwas von der Umgebung sehen möchte, dem empfehle ich Ausflüge „vor die Haustür“.
Entweder in die zwei Nachbarorte „Sopot“ und Gdynia“ oder in die kaschubische Umgebung.
Durch das Meer geprägt aber von ländlichem Charme ist sie wirklich bildhaft schön. Winzige Dörfer mit Störchen auf den Dächern und Hortensien vor den Häusern, dazu Heidelbeer - und Pilzwälder, man kommt hier kaum dazu einfach einmal am Strand zu sitzen. Die Menschen sind so nett und wir lieben die polnischen Spezialitäten.
Leckere Piroggen, frisch gefangener Fisch und auch leckere Fleischgerichte zu super Preisen lassen einen den Urlaub richtig genießen.
Viele fragen sich auch, ob sich ein Besuch in Danzig  im Winter lohnt – eindeutig JA! Es ist hier dann eher wild romantisch, man kann lange Spaziergänge bei der tief stehenden Sonne unternehmen, im Innern von Danzig sich bei einem leckeren Essen aufwärmen und sich eine frische Meeresbrise um die Nase wehen lassen.
Wir hatten hier im Winter schon zum Teil – 26 Grad Celsius – knackig ich weiß, aber dick eingemurmelt ein Winter Erlebnis. Dann kann man wunderbar zur vorgelagerten Halbinsel Hel fahren und die Schneemassen und Einsamkeit genießen. Ihr seht schon, ich bin verliebt in diesen Ort und bekomme von der schönen Natur und den zauberhaften Plätzchen nicht genug…
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